Narbentherapie

Ziel der Narbentherapie

Jede Operation hinterlässt eine Narbe. Besonders bei tiefen Narben von Bauchoperationen oder Unfällen, Kaiserschnitt oder Geburtsverletzungen können sich, selbst wenn die Narbe von außen unscheinbar wirkt, darunter Verklebungen befinden. Diese Verklebungen können Beschwerden in weiter entfernten Körperregionen verursachen.

Verklebungen im Narbenbereich schränken die umliegenden Gelenke in ihrer Beweglichkeit ein und erschweren es dem Körper, sich an unterschiedliche Belastungen anzupassen. Dadurch kann es zu chronischen Verspannungen und Schmerzzuständen kommen.

Eine auffällige Narbe kann eingezogen oder gerötet sein und eine verringerte oder übersteigerte Empfindlichkeit haben.
Unauffällige und gut integrierte Narben sind außen nur als weiße Linie erkennbar und an der Oberfläche gut verheilt, sie haben also keine Krusten oder Knoten und keine Verklebungen zu den umliegenden Gelenken.

Die Elastizität des Gewebes kann nach Abschluss des Wundheilungsprozesses nur zu 80% wiedererlangt werden. Bei jeder Wundheilung sind fasziale Verklebungen und Adhäsionen im Narbenbereich zu erwarten. Diese hinterlassen Spannungen, die die Mobilität und Flexibilität der umliegenden Strukturen einschränken, die oft vom Körper über viele Jahre erfolgreich kompensiert werden. Darum kommen unsere Patienten auch oft erst viele Jahre nach einer Operation zu uns, wenn sie Schmerzen bekommen, die sie in erster Linie gar nicht auf ihre Narben zurückführen.

Um zu beurteilen, ob eine Narbe gut verheilt ist, werden die tiefen und die oberflächigen Gewebeschichten beurteilt. Der Therapeut kann im Rahmen der Narbentherapie feststellen, ob es Verklebungen zu angrenzenden Gelenken gibt und diese dadurch in ihrer Funktion eingeschränkt sind. Bei einer oberflächig gut verschieblichen Narbe kann es trotzdem zu Problemen in den tiefliegenden Schichten kommen.

Mit der Narbentherapie nach dem Liedler Konzept können die faszialen Gleitschichten unter der Narbe und zu den umliegenden Gelenken wiederhergestellt werden, die Narbe wird wieder gut in den Körper eingegliedert.

Ablauf einer Narbentherapie nach dem Lieder Konzept

Der Therapeut führt einen Zug durch alle Gewebs- und Faszienschichten hindurch aus. Durch aktive Bewegung der umliegenden Gelenke werden Verklebungen und Adhäsionen langsam wieder voneinander gelöst und die Gleitfähigkeit der Gewebsschichten verbessert. Hierbei ist es ganz natürlich, dass es zu Schmerzen kommt, da in dem Gewebe freie Nervenendungen eingewachsen sein können. Natürlich respektieren wir dabei die persönliche Schmerzgrenze unserer Patienten. Bei Narben, die auch emotional behaftet sind wie es z.B. nach einem Kaiserschnitt oft der Fall ist, kann es zur Lösung und Verarbeitung des Erlebten kommen.

Narbenverklebungen und Adhäsionen, das sind verklebte und aneinander haftende Organe, können eine Vielzahl an Beschwerden verursachen, Hüft- und Kniegelenksschmerzen, Schmerzen im Gesäß und Kreuzdarmbeingelenksbereich sowie Schmerzen in Schultern oder Kiefergelenken.

Doch auch Verdauungsprobleme, Blasenprobleme oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie Kopfschmerzen können eine Folge von Narbenverklebungen sein, die wir mit Narbentherapie verbessern können.

Wir freuen uns, gemeinsam mit Ihnen in der Praxis „Therapie im Südturm“ Fortschritte zu erzielen und Ihre Ziele zu erreichen!

 

– Ihr Team von Therapie im Südturm